Ein Lebensinhalt

RS_Allegorien_Ein-Lebensinhalt_w600-h407Meine Ruhe ist dahin.

Lange genug verbrachte ich mein Leben bei Vater und Mutter Natur. Sie ließen mich liebevoll aufwachsen und gaben mir reichlich Nahrung. Sie gewährten mir viel Raum zum Spielen. Ich konnte die Tage – mit Staunen über die Vielfalt der Heimat – glücklich verbringen.

Da sagte Mutter, nun sei es genug.

Und Vater führte mich an die Grenze unseres Reiches, ließ mich allein.

Unbekanntes weites Land im Blick machte mich neugierig. Ich begann allein meinen eigenen Weg zu gehen.

Da sah ich in der Ferne eine Gestalt auf mich zukommen. Ein stolzer Herr mit Federhut winkte mir aufmunternd zu. Nun stehen wir uns gegenüber.
Und was muß ich erkennen?

Der scheinbar stolze Herr ist… nur dessen Gewandung, ohne Inhalt. Ich verharre zeitlos in einem überwältigenden Staunen, dann wird mir klar: Ich bin der Inhalt.

Ich stehe vor der Aufgabe meines Lebens: Diese Form auszufüllen.

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Alle Rechte: RS

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