Kuno, langsam ins Altern gekommen, fühlt sich oft müde und schlapp. Wenn er so schwer atmend vor sich hinstarrt, beobachtet ihn seine Frau mit Sorge und fragt, wo es weh tut. Er wehrt ab, es tut ihm nichts weh, nur das nahende Alter, das ist es wohl, dass ihm die Arbeit immer schwerer wird.
Er genießt es, von seiner Frau die Erlaubnis zur Ruhepflege und einen warmen Gesundheitstee zu bekommen, in den er im unbeobachteten Augenblick einen Schuss Rum hinein gibt.
Es ist ihm nur recht, wenn sie ihm allerlei Gutes tun will, um ihn noch lange zu erhalten. Dabei spürt er mit Behagen, wie sich heimlich neue Kräfte in ihm bilden. Und wenn er in der warmen Sonne im Liegestuhl ruht, wirkt er wie ein schläfriger Kater auf der Ofenbank, der, kommt eine Maus, hellwach zum Sprung anzusetzen, fähig ist.
Ja, so ein Kater ist Kuno. Und eines Tages kommt die Maus. Sie trippelt als Besuch herein. Unser Kater blinzelt in seiner Schlummerecke nach der blonden Lieblichkeit und fühlt, wie alle Müdigkeit dahin schwindet. Vorsichtig schleicht er sich hervor, darauf achtend, dass sein Weib keinen Verdacht schöpft. Und im geeigneten Augenblick, als diese in der Küche beschäftigt ist, geht er zum Sprung über.
Die Ehefrau: ” Ach, was muss ich sehen!
Na, ich will froh sein, dass es ihm wieder besser geht.”
Alle Rechte: RS